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Die Breitbandlautsprecher von PFLEID - oder andere Konzepte können durch die Anwendung der Membran-Vorauskorrektur mit Eigenschaften aufwarten, welche im Sinne von highend klangliche Werte vermitteln, die Musikwiedergabe in die Nähe des Originals rücken. Entgegen einigen Behauptungen - man würde ab einer bestimmten Verkürzung der Laufzeit keine Veränderungen mehr hören, und daher könnten herkömmliche Mehrwegboxen den gleichen oder ähnlichen "Anspruch" erfüllen, sei an dieser Stelle ausdrücklich widersprochen. Ferner wird vergessen, dass erst in der zeitlich genauen Zusammensetzung der Impulsantworten auch die richtige Impuls-Amplitude entsteht! Zudem wird versucht, diese "Restfehler" dann durch aufwändige digitale Filterung zu beseitigen, und dies womöglich am Hörplatz. Hier entstehen dann neue, positionsabhängige Fehler. Auch die Frage der Abstrahlung aus möglichst einem Punkt kann nicht durch elektronische Zeitverzögerung von mehreren Chassis oder deren versetzter Anordnung allein gelöst werden. Denn die Übereinstimmung in der Laufzeit trifft dann nur exakt auf einen Punkt im Raum zu. Das Argument der Korrektur der Raumakustik wird gern herangezogen. Jedoch stellt sich hier die bedeutsame Frage, wozu? Sicher, hier sind Einzelfälle zu beachten. Eine gescheite Aufstellung vor der längeren Wandseite und in entsprechenden Abständen zu Seiten- und Rückwand vorausgesetzt macht die Raumeinflüsse am Hörplatz beinahe zur Nebensache. Das oftmals der Klang nicht zufrieden stellend ist, hat meist völlig andere Ursachen.

Kommt der Schall aber real und nicht virtuell aus einem Punkt, spielt die Hörposition nicht mehr die dominante Rolle. Wird dagegen gleich laufzeitentzerrt aus einem Punkt abgestrahlt, also möglichst wenig Zeitverzögerung von den Tiefen bis zu den Höhen und damit impulstreu, entsteht eine messerscharfe Abbildung. Diese Art der Ortung mit extrem aufgelöster Raumabbildung zeigt den Unterschied auch zu den besten Mehrwegboxen deutlich! Klanglich sind viele hochgezüchtete Mehrwegboxen mancher namhafter Hersteller im Vergleich mit den Breitbändern weder Fisch noch Fleisch. Doch wie schon erwähnt dürfen die Vorteile der Breitbänder mit Entzerrung nicht isoliert gesehen werden, denn die Aufnahmen sind auch noch zu betrachten. Hier wird leider oft genug durch sog. Haupt- und Stützmikrofone mehr Unsinn als alles andere gemacht. Wird hingegen mit PfleidRecording gearbeitet, ergeben sich bei allen Lautsprechersystemen, aber bei den Breitbändern mit dem besten Ergebnis versehen, hörbare Vorteile.

Auch die Frage der 1. schallstarken Reflexionen, wichtig für gute Akustik im Wiedergaberaum, wird nicht weggerechnet. Daher können gute Breitbänder wie gleich gezeigt klanglich Feinheiten offenlegen und lebendiger agieren. Wie schon erwähnt, man hört die Raumeinflüsse am Hörplatz und kann im direkten Nahfeld vor der Box vergleichen, denn im Nahfeld kommt der Klang durch die Entzerrung optimal zur Geltung. Wenn dann der Unterschied am Hörplatz nicht gravierend anders ist, geht es also - man kann deutlich Ist und Soll erkennen, eben ein besonderer Vorzug von Breitbandkonzepten.

PFLEID FRS: hier ab 65Hz entzerrter F-Gang, auf Achse - seitlich, ohne Bündelung

FRS20S, KirschbaumfurnierIm Bild erkennt man gut den relativ ausgeglichenen Gesamt-Frequenzgang, hier nur ab 65Hz dargestellt (Entzerrer auf Stellung 65). Auffällig ist die auch auf ±30° kaum abfallende Druckkurve. Ein Verdienst der besonderen Konstruktion des PFLEID-FRS-Chassis, welcher als reiner Breitbänder mit Titan-Kalotte, im Gummiring eingebettet, die Papiermembran entkoppelt. Das Fehlen der sonst üblichen Bündelung ist besonders zu erwähnen. Diese (entzerrte) Konstruktion repräsentiert den Vollbereichs-Punktstrahler. Die Standbox FRS20S dagegen kann in Stellung 35 nicht wie die Regalbox bis 35Hz, sondern bis 20Hz abstrahlen. Ein auf der Rückseite im Fußbereich eingebauter 25er Bass arbeitet bei der 1. Oktave mit und ist mit dem Breitbandchassis gemeinsam aktiv und auch entzerrt. Der Hauptlautsprecher arbeitet dennoch ohne Frequenzweiche! Der hintere Bass wird über ein Filter nach oben begrenzt. Gut sichtbar die Breitbandkonstruktion mit Gummiring um die Titankalotte. 3 zusätzliche Konushochtöner sorgen zudem für eine gerichtete HT-Abstrahlung gegen die Zimmerwände und Decke zwecks zusätzlicher Erzeugung einer 1. schallstarken Reflexion zur akustischen Verbesserung im Wohnzimmer. Die klangliche Wahrnehmung ist so am Original bleibend und präzise - man erkennt quasi jede Geige im Orchester oder den strahlenden Blechbläserklang. Es ist eben ein Unterschied, ob man Mehrweg-Boxen durch digitale Tricks "schärft" (am Hörplatz) oder gleich die typischen Nachteile wie starke Laufzeitunterschiede von den Tiefen bis zu den Höhen durch Verwendung von entzerrten Breitbändern vermeidet und aus dem Punkt abstrahlt. An dieser Stelle weise ich darauf hin, dass von mir geschlossene Gehäuse empfohlen werden, da z. B. Kurzzeitreflexionen durch das Bassreflex-Rohr nicht vorkommen können, wie im nächsten Bild deutlich wird. Eine Reflexabstimmung sorgt nicht nur für schlechtere Impulszeiten, sondern deren Obertöne sind zusätzlich als Störung hörbar und sichtbar im Impulsbild (Quelle: PFLEID).

störende Kurzzeitreflexion durch Bass-Reflex

Was bedeutet Membran-Vorauskorrektur?

Die zuvor angesprochenen technischen Zusammenhänge müssen soweit wie möglich optimiert werden. Also liegt nichts näher, als die Chassis-Eigenschaften im Gehäuse-Zusammenspiel - oder besser die dabei entstehenden typischen Fehler der Chassis - mit umgekehrtem Vorzeichen zu erzeugen. Um die richtige Wirkung zu erzielen, wird noch etwas mehr Energie benötigt, denn auch die Korrekturenergie wird vom Chassis durch dessen Eigenschaften nicht 1:1 umgesetzt. Als Addition auf das Eingangssignal wird jeweils die "richtige Dosis" ermittelt. Membran-Vorauskorrektur  korrigiert also bevor die Fehler entstehen, weil sie (im Einmessprozess ermittelt) schon bekannt sind. Die Entzerrung wird an geeigneter Stelle in den Signalweg eingeschleift (Preamp-Amp).


Entzerrer im Eurogehäuse mit ausgelagertem Netztrafo (Sonderwunsch)


Rechteckfähigkeit als Zielvorgabe*)

Rechtecksignale zeigen sofort auf, ob und welche Mängel der Übertragungsqualität vorherrschen. Bei Verstärkern beispielsweise sind damit schnell über alles gemessene Aussagen erbracht. Stimmt das Rechtecksignal, stimmt die Übertragungsfunktion im Sinne hervorragender Qualität, also sind die Amplitude über alles und die Phase in Einklang. Ist eine Phasenverschiebung vorhanden, ist auch das Rechteck nicht mehr einwandfrei, das Gleiche gilt für die Amplitude (oder beides mit Fehlern). Dies hat nur Gültigkeit bei linear eingestellter Übertragung (Klangsteller aus). Wird also ein Nahfeld-Rechteck erreicht, sind auch alle Fragen nach einer originalen Klangreproduktion beantwortet. Die originale Hüllkurve eines Aufnahmemikrofons wird damit auch genau so vom Lautsprecher abgestrahlt! Was will man denn sonst?! Damit kann erstmalig ein Signal von einem Lautsprecher abgestrahlt werden, welches technisch dem Input entspricht.

Klangsteller wurden wegen der allgemeinen Unfähigkeit der Lautsprecher(boxen), den Klang "ordentlich" zu übertragen, und angeblich auch wegen der Raumeinflüsse bereits vor Jahrzehnten eingeführt. Nur machen Sie nicht das, was eigentlich von ihnen erwartet wird. Beispiel: Wird der Bass mit einem EQ oder ähnlichem Steller angehoben, wird zwar die Amplitude angehoben - je nach Einstellung bis zu 10 oder mehr dB - aber die Phase läuft "davon". Dieser Phasenfehler ist ähnlich in der Drehung wie bei den Chassis. Also würde man damit (bei Anhebung der Amplitude) den Bass zwar lauter machen, gleichzeitig wird er aber impulsmässig schlechter (langsamer, schwammiger, mulmiger). Das Anheben ist oft genug nur deshalb vorgenommen worden, weil mit tiefer werdendem Bass dieser immer leiser wurde (Frequenzgang). Die impulsmässige Verbesserung hingegen - also die andere Zeitverschiebung sorgt für strafferen Bass, nur wird er mit tiefer werdender Frequenz dann noch viel leiser. Dieser Umstand ist der Grund dafür, dass übliche Klangsteller von vielen Musikfreunden zwar ausprobiert wurden, nur Zufriedenheit steht auf einem anderen Blatt. Hierzu kann ein Beispiel angeführt werden: Eine Gruppe junger Leute probierte eine Stereo-Anlage in einem Fachgeschäft aus, die im Verstärker vorhandenen EQ-Steller wie "Mega-Bass" o. ä. Bezeichnung wurden eingeschaltet, der Steller für Bass aufgedreht, und damit "alles ausgeschöpft", was der Verstärker an Bassanhebungen hergab. Die dann "überquellenden" Bässe schienen aber durch ihre absolute Dominanz und dennoch "Kraft- und Saftlosigkeit" bereits nach kurzer Hörzeit diesen Hörern eine verhöhnende Bemerkung nach der anderen abzuringen. Bei den Höhen verhält es sich ähnlich: hebt man diese in der Amplitude mit einem EQ einfach nur an, werden die Höhen zwar lauter, aber sie hören sich "zickig oder überspitzt" an, jedenfalls nie wie das Original. Bleibt als Fazit, diese jungen Leute kamen nicht zum Ziel, und hatten über die hier dargestellten Zusammenhänge leider auch nicht den geringsten Kenntnisstand! Der Grund ist auch hier die falsche oder zusätzlich verfälschte Phasenlage, die für die falsche Impulszusammensetzung verantwortlich ist. Das Streben nach besonders "impulsfreudigen" Hochtönern, also solche ohne "nennenswerte" Masse kann bei guten Breitbändern umgangen werden, denn die Membran-Vorauskorrektur kann "locker" die eventuell störende (oder zu schwere) Masse schwingungsmässig so korrigieren, als wäre diese nicht mehr vorhanden! Im oben dargestellten Bild erkennt man den Frequenzgang in den Höhen - mit Entzerrung - trotz schwerem Antrieb. Damit ist auch die impulsmässige Anhebung zu verstehen, welche durch den entsprechenden Koeffizienten im Entzerrer gewahrt wird. Eine wie bei EQs übliche amplitudenbezogene Höhenanhebung hätte nämlich zumindest bei Sinustönen ebenfalls eine solche Druckkurve zur Folge, nur die Impulswiedergabe würde dann nie die Ergebnisse erreichen, wie hier erreicht! Bei weniger schwergewichtigen Chassis (bezogen auf die schwingende Masse) kann die Anhebung durch den entsprechenden Koeffizienten (bei sinusförmigen Signalen) weit geringer ausfallen, oder linear bleiben, dennoch wird die Membran bei Hochtonimpulsen schneller durch die Membran-Vorauskorrektur, weil die zeitliche Übereinstimmung besser wird.

Rechteckwiedergabe bei Lautsprechern

oben AE1 ohne Entzerrung, unten mit Entzerrung, Rechteck mit 150HzHier werden die Messungen - wenn sie denn durchgeführt werden - kaum die Ergebnisse haben, denen man mit Gefallen zusieht. Der Grund ist einfach: Das Übertragungsverhalten scheint oft dermaßen schlecht zu sein, dass das Rechteck (zuk. abgek. mit RE) oft total deformiert aussieht. Diese Messung hat zudem nur unmittelbar wenige cm vor dem Chassis Sinn. Sonst überlagern sich Raumwellen - die immer bei akustischen Messungen zu beachten sind. Doch wenn bereits im akustischen Nahfeld die REs schlecht aussehen, bedeutet dies immer irgendwelche Klangabweichungen, welche ist dabei vielschichtig und nicht immer sofort erkennbar. Auch die Frequenzabhängigkeit ist zu beachten, nur wenige Hz höher oder tiefer könnte sich ein völlig anderes Ergebnis zeigen. Dennoch sind die typischen Fehler zu früher Dachabfall (Dachschräge) oder auch sinusähnliche Dächer, z. B. bei der Resonanzfrequenz und u. U. unkenntlich aussehende REs.

Selbst bei gut entzerrten(!) Chassis ist andererseits im Bass eine mehr oder weniger früh einsetzende Dachschräge normal, ja sie muss sogar sein, das Chassis hat damit eine "endliche" untere Frequenzgrenze, und ist kaum für "Infraschall" oder anders gesagt für Frequenzen unter 20Hz für volle Leistung entzerrbar. Doch die entzerrten Chassis zeigen im RE-Verhalten deutliche Verbesserungen, wie die folgenden Bilder zeigen. Die Wirkung im Klang ist für diejenigen, die es nicht kennen kaum vorstellbar. Der Unterschied übertrifft klanglich jede Vorstellung! Die Lautsprecher werden im einfachsten Sinne musikalisch. Die RE-Abbildung bei 150Hz (im gerade gesehenen Bild) mit oder ohne Entzerrung zeigt sehr drastisch die Wirkung. Doch was in der Praxis dann passiert - kaum vorstellbar! Der Bass ist selbst im absoluten Tieftonbereich plötzlich wuchtig und dennoch kontrolliert und kann bei entsprechenden Passagen schon mal ein "Erschrecken" oder Zusammenzucken verursachen...(das gerade gestellte RE-Dach gilt als deutlicher Beweis für extremen "Tiefgang")


Warum Breitbandlautsprecher mit Membran-Vorauskorrektur?

2x CSSFR125S (vorn u. hinten) Diese Frage ist einfach beantwortet: Breitbandlautsprecher (gute) können den gesamten Frequenzbereich vom Bass bis zu den höchsten Frequenzen aus einem akustischen Zentrum abstrahlen. Ein preiswerter und sehr gut geeigneter Breitbänder ist der CSS FR125S (Bild l., unter der Stoffblende). Der neue Mark Audio Alpair 10 GG oder 12 (20cm) scheint ebenso eine gute Basis für neue Boxenprojekte zu werden. Ob der Subbass dabei zusätzlich durch weitere Chassis verstärkt wird oder nicht, hängt von der geforderten Lautstärke sowie dem Boxenkonzept ab. In jedem Fall kann die Membran-Vorauskorrektur hier den Bass von der Resonanz befreien, den unteren Mitten mehr Kraft und Fülle geben und scheinbar widersprüchlich auch den tieferen Frequenzen zu mehr Linearität und damit hörbarer Tiefbassfähigkeit verhelfen, ohne dabei etwa mehr "Mulm" oder Trägheit aufzuprägen, das Gegenteil ist der Fall. Die Bässe werden in der Amplitudenlinearität ausgeglichener und somit tiefer und dabei impulsiver! Damit ist der Widerspruch nach tiefen und gleichzeitig schnellen impulsiven Bässen ausgeräumt, eben musikalisch und originaler. Die durchaus linear bei nicht übertriebenen Lautstärken bis zu 40Hz(!) reichenden Bässe stellen sicher, dass in der Tat sehr musikalische und reale Schallereignisse entstehen. Bei einer großen Fußtrommel ist der Bass deutlich erkennbar, also als eine solche Trommel, nicht etwa als "schwammiger Bass ohne Instrumentenerkennung". Dabei sollten die Boxen gut 1 m vor der längeren Wandseite stehen, sonst ist der Bass zu stark und nicht mehr klar als aufgelöstes Instrument erkennbar. Bei der sehr freien Aufstellung in einem mittelgroßen Zimmer sollte dieser Punkt auf jeden Fall beachtet werden.

Die Gehäuse sollten als geschlossene Kompakt- oder Standboxen ausgeführt sein. Ein solcher Boxenaufbau, mit je 2 FR125S von CSS - dann noch mit der Entzerrung (s. Bild), dann kann durchaus ein gezupfter Kontrabaß mit vehementer Originalität bei gehobener Zimmerlautstärke für Verblüffung sorgen. Das dabei relativ kleine Chassis mit ca. 12cm Membranen aufspielen, glaubt kaum jemand. Allerdings ist die Wirkung von 2 Chassis (vorn-hinten) Voraussetzung, die effektive Membranfläche entspricht ca. einem 16cm Chassis. Doch die vorn-hinten-Anordnung von 2 12,5cm-Chassis ist eben der Clou, mit seinen Vorteilen, versteht sich.  Wie schon erwähnt klingt es mit der Entzerrung durch lautere Impulsivität wirklichkeitsnah, und damit gewöhnt man sich schnell an diese "Frische". Bei Gesang fällt sofort auf, dass die Stimmen völlig trocken sind, eben natürlich, denn die eigene Stimme klingt ja auch nicht wie dröhnender, resonanter Karton. Harte Trommelimpulse sind extrem lebendig, und die Kontrabässe sind sehr subtil. Da überrascht es zusätzlich, wenn auch in manchen Musikstücken die wesentlich tiefer wirkenden Bässe "auch noch da sind", und nicht nur angedeutet unterschwellig vorkommen. Ein wirklich unglaublich faszinierendes, besonders an Originalklang nah kommendes Stück sorgte bereits für Gänsehaut: Katie Meluas "on the Raod again". Der Schlußakzent, gesetzt durch einen Schlagzeug-Solo-Abschluss wirkt tatsächlich wie ein "Paukenschlag". Hier werden die guten Aufnahmen durch das BB-Konzept mit Doppel-Chassis vorn/hinten und Entzerrung regelrecht "geadelt".

Für Interessenten sind die Baupläne erhältlich, das Konzept macht aber nur Sinn mit einer von mir gefertigten Entzerrung. Diese Entzerrung berücksichtigt auch die ansonsten auftretende Bassüberhöhung durch das 2. Chassis von bis zu 6dB. Dadurch, dass beide Chassis um ca. -3dB im Entzerrer abgesenkt werden (zu tiefen Bässen hin), ergibt sich wieder eine lineare Übertragung bis 40Hz. Als Nebeneffekt wird im Sinne der Phasenverbesserung hier noch gepunktet. Die stereofone "Eintauchtiefe" in das Musikgeschehen fesselt den Hörer schon sehr.

Doch leider musste ich mich von den Boxen samt Entzerrer trennen, sie gefielen nicht nur mir...

An dieser Stelle sei darauf verwiesen, dass die PFLEID-Vollbereichs-Punktstrahler in einem Testvergleich mit einem Studio-Monitor (3-Wege) eines namhaften Herstellers, obwohl es nur die 16cm-FRS-Chassis waren, diesem ebenbürtig war und im Ortungsverhalten und in der impulsiveren Darbietung gegen diese anerkannte Box besser aufspielte.

Dachschräge unterhalb fres

zu höheren Bassfrequenzen weniger Dachschräge

keine Dachschräge, sehr gutes RE

Mittenbereich - RE

Die Fähigkeit der Rechteck-Signalwiedergabe stellt damit den Übertragungsbereich besser - doch nur durch Membran-Vorauskorrektur in Verbindung mit zuvor erfolgter Nahfeld-Einmessung und Anpassung der Entzerrer-Schaltung kann diese erreicht werden! Die Entzerrung wirkt ständig im Signalweg und korrigiert, bevor die Fehler entstehen.

Bei Abschaltung des Entzerrers wird durchgeschleift, es zeigt sich dann wieder die übliche fehlerbehaftete Wiedergabe.

Die Membran-Vorauskorrektur birgt also ein einstellbares (bei der in mono zu erbringenden Einmessung) Amplituden- und Phasenverhalten gegenüber dem nichtentzerrten Normalfall, sowie ein stark verbessertes Ein- und Ausschwingverhalten, keine oder nur schwach ausgeprägte Resonanz, einstellbarer Abfall der Tiefen in sinnvoller Anpassung an die Box-Chassis-Konstellation sogar ohne direkt per Thiele-Small-Parameter direkt angepasste Vorauswahl. Damit ist gewissermaßen "freie Hand" bei beliebigen Vorhaben möglich. Würde z. B. ein Chassis wegen nicht idealer Eignung in einem Gehäuse den Bass im Resonanzbereich mit starkem Dröhnen wiedergeben, so kann die Membran-Vorauskorrektur (engl. TPS=Transducer Preset-System) diesen Umstand beseitigen. Die richtigen Ein- und Ausschwingvorgänge sind extrem wichtig für den richtigen Klang, denn sie prägen die genaue Erkennbarkeit der Instrumente. Burstmessungen zeigen die Zusammenhänge (Quelle: PFLEID).

 RICHTIGES Ein- und Ausschwingen für Originalklang

Damit kann man mit der Membran-Vorauskorrektur für beinahe ideale Voraussetzungen sorgen. Impulse und Schwingungen werden zeitrichtig, Frequenzgemische und damit auch die Ortbarkeit der Schallquellen sind optimiert. Warum nur beinahe? Es fehlen noch die wirklich idealen Chassis (das oben genannte FRS-Chassis ist leider nicht erhältlich), damit sozusagen noch das allerletzte Quäntchen. Denn die Membran-Vorauskorrektur ist nur zuständig für die Fehler, die als typische Schwingungsfehler von massebehafteten dyn. LS auftreten, nicht jedoch für Klirr- oder allgemeine LS-Probleme wie Richtwirkung oder Bündelungen. Dennoch wirkt die Korrektur bei allen dynamischen Chassis hervorragend und ist sehr gut geeignet, auch relativ kleinen Boxen (straffere Luftfeder) dennoch einen weit tieferen Bass zu ermöglichen, als es sonst der Fall ist. Ohne dabei auf Bassreflex o. ä. mit den Nachteilen im Zeitverhalten zurückgreifen zu müssen, kann mit Kompaktboxen (geschlossen) auch ein hervorragendes Wiedergabeverhalten erreicht werden. Wird dabei das symmetrische LS-Prinzip (siehe home) angewendet (hinteres Chassis nur für Bass-Bereich) und die freie Raumaufstellung praktiziert, kann im Bass sowie insgesamt ein fundamentales Klangerlebnis mit atemberaubender Klangpräzision entstehen. Technisch gesehen bedeutet eine steilere RE-Flanke auch, dass die Membran stark beschleunigt. Da ja die Wirkung eines Masse-Feder-Dämpfungssystems einer starken Beschleunigung stets entgegen arbeitet, muß die Membran-Vorauskorrektur also folgerichtig einen genau auf die jeweilige Situation angepassten "Überschuss" auf das eigentliche Eingangssignal aufsetzen. D. h., es wird bei Impulsen z. B. kurzzeitig ein vielfaches an Energie benötigt, um dem "trägen" System diese zu nehmen. Ähnlich bei Autos, ein stark motorisiertes Auto beschleunigt auch stärker. Voraussetzung ist natürlich auch ein Verstärker, der die kurzfristigen Überschüsse ohne Verzug bereitstellen kann, was bei guten handelsüblichen Amps sicher kein Problem ist. Die extreme Überhöhung bei Rechtecksignalen - die Entzerrung ist bei obertonreicher Musik damit bestens vorbereitet - erscheint zwar energiereich, in der Musik sind aber diese Obertöne selten so stark in ihrer Amplitude ausgeprägt. Bei der eigentlich (absichtlich) zu schweren Hochton-Konstruktion beim FRS-Chassis von PFLEID sind die entzerrten Hochtonimpulse darum sehr energiegeladen - es ist ja (auch) ein Bass-Chassis mit Breitbandigkeit, also Schwingspule mit Bass-Leistung und entsprechend stabiler Gesamtmembran, durch Gummiring wird die HT-Kalotte eingefügt und von der Bass-Membran getrennt, es entsteht ein "schwergewichtiger" Antrieb. Doch die zu hohe Masse wird wie die anderen Parameter mitentzerrt. Das dabei ein bei 20kHz(praktisch weniger vorkommenden) REs extremer kurzzeitiger Energieüberschuss im Input nötig ist, beweist folgendes Oszillogramm (hier für ein fremdrepariertes Chassis, welches nicht ganz in der Normalität liegt). Der dafür zu beachtende Koeffizient wird voll in Anspruch genommen. Die Impulsflanke wurde nachträglich sogar (bei 100% Amplituden-Messung) auf 1µs verringert. Daher kann die Korrekturwirkung locker agieren, denn in der extremen Schnelle liegt die Garantie für immer korrekte obertonimpulsrichtige Klänge. Damit ist es hörbar, denn fehlende Phasenfehler bedeuten in der Zusammensetzung von Obertönen und Grundtönen maximale Impulslautstärke, bezogen auf die Originalsignalform!

kurzzeitiger hoher Energieschuß beschleunigt stark, hier ein Extremfall am Limit

Ziel bleibt das im LS akustisch erzeugte RE, bzw. die bei hohen Frequenzen möglichst lineare Amplitudenkurve. Allein die dynamische und stets vorher eintretende Signalkontrolle vor dem Entstehen von Chassis-Fehlern ist ein wesentlicher Bestandteil der Membran-Vorauskorrektur. Damit ist sie allen Regelungsversuchen weit überlegen. Die Richtigkeit der Funktion wird wie schon erwähnt durch eine kompliziert anmutende Einmessung der jeweiligen Box erreicht. Änderungen an dieser dürfen dann nicht mehr durchgeführt werden, da sonst die Entzerrung ebenfalls neu gemacht werden müsste.

AE1 VorderansichtEin 1. Projekt wurde schon vor längerem gebaut, Standboxen mit je 3x 20cm Chassis, sowie einer HT-Kalotte in quasi Koax-Anordnung. Die Erfahrungen damit bewiesen jedoch die nicht erreichbare Ortungsschärfe bei Stereo, verglichen mit Breitbändern oder gar mit den PFLEID-FRS-Boxen. Die Bassleistung hingegen ist dank der  

AE1 Rückansicht, Kühlkörper und 2 BasschassisGesamtkonzeption jedoch bis 20Hz linear und überzeugt auch bei größerer Lautstärke, da alle 3 Chassis über die gleiche Entzerrung angesteuert werden, Thel-Endstufen sorgen für den kraftvollen und sehr musikalischen Klang. Nach heutigen  Erkenntnissen würde ein ähnliches Projekt aber mit Breitbändern aufgebaut werden, der ganz neue Alpair 12 scheint gut zu passen, ein FRS-Chassis würde natürlich die beste Lösung darstellen. Damit entfällt die (aktive) Frequenzweiche und der separate Hochtöner und die damit verbundenen Nachteile. Auch die Anordnung der hinteren Chassis würde nicht so wiederholt werden. Dennoch - die AE1 - genannten Aktiv-Boxen überzeugen auch bei jungen, "dynamikfreudigen" Hörern, die mal einen "Hollywood"-Angriff wie im Kino hören wollen. Gerade die lineare Subbass-Einbindung durch die 3 Chassis pro Box sorgt für lockere und mühelose Darbietung. Die schweren 22mm dicken MDF-Platten sorgen für Festigkeit bzw. Resonanzarmut der Gehäuse. Ein würdiger FRS-Nachfolger wird noch immer gesucht... 

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